Das eigene Sicherheitskonzept
Schritt 1: die Sicherheitsprüfung/Risikoanalyse
Die Auswahl an mechanischer und elektronischer Sicherheitstechnik ist sehr reichhaltig, was dem Kaufinteressierten die Qual der Wahl bringt. Um sich nicht von der Vielzahl der Angebote verunsichern zu lassen, ist es empfehlenswert, sich zunächst Gedanken darüber zu machen, wie das eigene Sicherheitskonzept überhaupt aussehen soll.
Wichtig ist dabei: wer sich in den eigenen vier Wänden sicher fühlen will, der sollte sich nicht dadurch beruhigen lassen, dass er eine Versicherungspolice besitzt, die eventuelle durch einen Einbruch verursachte Schäden abdeckt. Zum einen ist darauf zu verweisen, dass Versicherungen einen bestimmten Mindestschutz vor Einbrüchen in ihren Allgemeinen oder besonderen Versicherungsbedingungen als Voraussetzung für eine Schadensregulierung enthalten. Nebenbei gesagt, sollte dies bereits Motivation genug sein, um eine Sicherheitsprüfung in den eigenen vier Wänden durchzuführen. Zum anderen kann auch die beste Versicherung nicht die unangenehmen psychischen Folgen eines Einbruchs beseitigen, sondern lediglich in finanzieller Hinsicht helfen. Wer sich hingegen nach einem Einbruch mit dem Thema Risikoanalyse beschäftigt, der weiß, dass eine Versicherung sehr nützlich ist, aber jeder Haus- oder Wohnungseigentümer selbst das Notwendige tun muss, um einem weiteren Einbruch vorzubeugen.
Sehr häufig wird auch die Meinung vertreten, dass sich im eigenen Haus keine Wertsachen befinden und deshalb ein Einbruch sehr unwahrscheinlich sei. Hier gilt es zu bedenken, dass es neben den professionell operierenden Banden auch Gelegenheitseinbrecher gibt, die sich bereits mit kleineren Geldbeträgen oder Gegenständen mit einem geringeren Wert zufrieden geben. Außerdem ist darauf zu verweisen, dass die Täter selten die Gelegenheit haben, vor einem Einbruch zu prüfen, ob sich Wertgegenstände im Zielobjekt befinden. Deshalb gibt die oben angeführte Meinung lediglich eine scheinbare Sicherheit, die mit der Realität nichts gemeinsam hat. Dies gilt auch dann, wenn ein Haus oder eine Wohnung vor einem Einbruch über einen bestimmten Zeitraum beobachtet wurde.
Erfassung des Ist-Zustandes
Deshalb ist es in einem ersten Schritt erforderlich, sich den gegenwärtigen Ist-Zustand des eigenen Hauses / der eigenen Wohnung im Rahmen einer genauen Sicherheitsprüfung vor Augen zu führen (Risikoanalyse). Die nachfolgenden Fragen helfen Ihnen dabei, vorhandene Sicherheitslücken zu finden:
1. Gefährdungspotential an der Grundstücksgrenze:
- Wie ist mein Grundstück bisher gesichert – durch einen einfachen Maschendrahtzaun oder durch einen stabilen Zaun? In welchem Zustand ist der Zaun?
- Welche Höhe hat die Einfriedung des Grundstücks?
- Gibt es einen Schutz vor dem Übersteigen des Zauns oder kann der Zaun durch Klettern leicht überwunden werden?
- In welchem Abstand zum Haus befindet sich der Zaun? Befinden sich in unmittelbarer Nähe der Einfriedung Bäume, eine Garage oder ein Gartenhaus?
- Ist der Zaun geradlinig gesetzt oder gibt es unübersichtliche Stellen im Zaunverlauf, die Einbrechern als Versteck dienen können (z. B. Hecken, Sträucher)?
- Welcher Grenzbereich wird von der Straßenbeleuchtung erfasst, welcher Bereich liegt hingegen im Dunkeln?
- Gibt es Toreinfahrten, die gesichert werden müssen, z. B. Schiebe-Tore oder Dreh-Tore?
2. Gefährdungspotential im Grundstücksbereich:
- Sind Garage und Geräteschuppen ausreichend gesichert, um Einbrechern keinen Zugriff auf Werkzeuge oder Leitern zu verschaffen?
- Gibt es unübersichtliche und unbeleuchtete Bereiche, die Einbrechern als Rückzugsort dienen können?
- Sind im Außenbereich unmittelbar am Haus oder auf dem Grundstück Scheinwerfer angebracht, die über Bewegungsmelder gesteuert werden?
3. Gefährdungspotential im Haus- und Wohnungsbereich
- Welche Sicherungen weisen die Türen und Fenster bisher auf? Sind die Türzargen stabil im Mauerwerk befestigt? Befinden sich in den Türen Schlösser mit Mehrpunktverriegelung? Werden einbruchshemmende Türschilder benutzt?
- Verfügen die Fenster über Sicherungsmechanismen gegen Aufhebeln und Entriegeln wie Pilzkopfzapfen, Fensterschlösser oder auch eine Bandseitensicherung?
- Sind die Kellerfenster durch Schutzgitter gegen einen Einbruch geschützt?
- Befinden sich Wertgegenstände im Haus / in der Wohnung, die eines besonderen Schutzes bedürfen, z. B. durch einen Wertschutzschrank?
Die Antworten auf die oben gestellten Fragen geben Ihnen die Grundlage, um sich im zweiten Schritt mit den Möglichkeiten zu beschäftigen, die zu einer Beseitigung der festgestellten Sicherheitslücken führen sollen. Hier geht es nunmehr darum, sich die vorhandenen Sicherheitslösungen im mechanischen und elektronischen Bereich einmal genauer anzuschauen.